Was in Skandinavien bereits zum Alltag gehört, kommt jetzt langsam zu uns nach Deutschland: die Zahlung mit Karte auch bei Kleinbeträgen. In Hamburg nehmen sich zwei Cafés ein Beispiel an Schweden, Norwegen und Dänemark ein Beispiel daran, dass man ohne Bargeld einen Kaffee kaufen kann. In den beiden Cafés der Public Coffee Roasters ist nur Kartenzahlung möglich. Die Betreiber finden das nicht nur sicherer, sondern auch hygienischer. Außerdem spart die Zahlung mit Karte viel Zeit, im Schnitt etwa 30 Minuten täglich. Die Betreiber setzen bewusst auf Kartenzahlung, nicht nur aus den oben genannten Gründen, sondern auch weil sie gegen das Schwarzgeld in der Gastronomie etwas tun wollen.
Auch unser Nachbarland Niederlande setzt auf Kartenzahlung. Die Beträge sind nicht relevant, auch für Cent-Beträge wird nur die Giro- oder Kreditkarte akzeptiert. Eine gute Sache, doch in Hamburg mussten sich die Kunden erst an diese Bezahlmethode gewöhnen.
Studie von Mastercard
Eine Studie von Mastercard und Orderbird zeigt, dass besonders junge Menschen lieber mit Karte zahlen. Auch die ältere Generation geht vermehrt auf Kartenzahlung über. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Taschendiebstähle in letzter Zeit massiv zugenommen haben. Ist Bargeld einmal entwendet worden, ist es für immer verloren. Die Aufklärungsrate ist nämlich verschwindend gering. Kommt eine Giro- oder Kreditkarte abhanden, kann sie der Karteninhaber sperren lassen; er erleidet keine finanziellen Verluste.
Doch in Deutschland steckt die Kartenzahlung buchstäblich noch in den Kinderschuhen. In vielen Geschäften, Cafés und Restaurants ist Kartenzahlung erst ab einem gewissen Betrag, in der Regel sind es zehn Euro, möglich. Es wäre für Unternehmen, hauptsächlich aber für Gastronomie-Betriebe sinnvoll, Kartenzahlung in jeder Höhe, auch für 17 Cent zu akzeptieren.